Was sind Abwasseranlagen?
Nach der DIN 4045 (DIN = Deutsches Institut für Normung) sind Abwasseranlagen Einrichtungen zur Abwassersammlung, -behandlung, -ableitung und -beseitigung.
Wofür brauchen wir diese?
Abwasseranlagen sind aus verschiedensten Gründen sehr wichtig. Sie recyceln sozusagen unser Abwasser. Das heißt, sie schützen unsere Gesundheit und die der Tierwelt, verhindern das Unrat, Exkremente und Schadstoffe (die wir produzieren) in die Natur gelangen. Außerdem reduzieren sie immens die Geruchsbelästigung durch im Abwasser entstehende Bakterien und deren Gase. Tatsächlich produzieren wir Deutschen jährlich im Haushalt, Industrie und Gewerbe über fünf Milliarden Kubikmeter Schmutzwasser. Dazu kommen noch das Regenwasser, das in die Kanalisation fließt, und auch Grundwasser, das auf Grund von undichten Stellen in das Kanalnetz sickert. All das Wasser muss laut Gesetz gereinigt werden und darf erst dann in unsere Gewässer eingeleitet werden.
Wo findet man Abwasseranlagen?
Eine der bekanntesten Formen von Abwasseranlagen ist die Kläranlage. Diese findet sich in so gut wie allen Städten, Gemeinden oder Kommunen. Jedoch gibt es auch Abwasseranlagen wie zum Beispiel zementierte, abflusslose Sammelgruben für Haushalte, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind. Hier wird das Abwasser von Zeit zu Zeit durch einen Betrieb der Wasserentsorgung abgepumpt. Auch in der Industrie und im Gewerbe besitzen einige Unternehmen Abwasseranlagen, da einige dazu verpflichtet sind, ihr Abwasser vorzuklären, oder sie entsorgen ihr Abwasser gar selbst und stehen somit auch in der Pflicht, es vorab zu reinigen.

Wie funktionieren Abwasseranlagen?
Ganz Deutschland ist von Kanalnetzen durchzogen. In diese Kanalnetze fließt das anfallende Schmutzwasser über Freispiegelkanäle, Pumpwerke und Druckleitungen bis zur Kläranlage und wird dort aufbereitet, um im Anschluss in gereinigter Form wieder unseren Gewässern zugeführt zu werden. Kommt das Abwasser in der Abwasseranlage an, durchläuft es verschiedene Filtrationsstufen. Als Erstes die mechanische Reinigung über Rechen, Sand- und Fettfang und Vorklärbecken danach die biologische Reinigung durch Nitrifikation und Denitrifikation und zum Schluss die chemische Reinigung mit Hilfe von Fällmitteln zur Phosphat-Eliminierung, um das Abwasser von groben und feinen Verschmutzungen zu befreien. Bei neuen Anlagen kommt es nach der Reinigung des Wassers noch zu einer UV-Licht-Bestrahlung, um die noch im Wasser befindlichen Krankheitserreger abzutöten.