Was ist Schwelwasserstoff?
Es ist eine chemische Verbindung aus Wasserstoff und Schwefel. H2S besteht aus
einem Schwefelatom, das an zwei Wasserstoffatome gebunden ist.
H₂S ist ein hochgiftiges, sehr unangenehm riechendes Gas, welches
Charakteristisch nach faulen Eiern riecht. Schwefelwasserstoff ist in hoher
Konzentration leicht entzündlich und bereits in sehr geringer Konzentration
Korrosiv gegenüber Metallen und Beton.
Schwefelwasserstoff verursacht in der Folge Schäden in Milliardenhöhe durch.
Biogene Schwefelsäurekorrosion an Betonbauwerken und Metallkonstruktionen,
sowie elektrotechnischen Anlagenteilen.
Wie entsteht Schwefelwasserstoff?
Schwefelwasserstoff (H₂S) kann auf verschiedene Weisen entstehen:
- Im Labor, z. B. durch die Reaktion von Eisen(II)-Sulfid (FeS) mit Salzsäure
(HCl). Dabei entstehen Eisen(II)-Chlorid (FeCl₂) und Schwefelwasserstoff. - In der Natur entsteht Schwefelwasserstoff beim biologischen Abbau von Biomasse durch Fäulnis bzw. Verwesung unter anaeroben Bedingungen. Der Gehalt an Schwefel Mikroorganismen findet diese Bedingungen in z. B. Mülldeponien, Güllegruben, Abwasserdruckleitungen oder anderen technischen Einrichtungen
Wie wird Schwefelwasserstoff gemessen?
Schwefelwasserstoff (H₂S) kann auf verschiedene Weisen gemessen werden:
Elektrochemische Sensoren: Diese Sensoren erfassen H₂S-Moleküle, die auf
der Sensoroberfläche andocken und einen messbaren Strom erzeugen.
Diese Methode ist ideal, um eine direkte und aktuelle Aussage über die
Konzentration von Schwefelwasserstoff zu erhalten. Daher finden Sie Einsatz in
Gaswarngeräten oder auch Gaswarnanlagen für den Personen und
Anlagenschutz. Um einen Verlauf von Gaskonzentrationen über einen längeren
Zeitraum darzustellen, eignen sich insbesondere H2S Datenlogger, welche im
Gasraum, wie z. B. dem Abwasserkanal oder einem Abwasserpumpwerk
eingesetzt werden können und über das Mobilfunknetz die erfassten Daten zu
ein Server übertragen. Unser Pool an H2S Messgeräten kann von unseren
Kunden gemietet werden, um die notwendigen Daten für die Auslegung einer
Abluftbehandlung oder auch zur Analyse von Schadenursachen zu dienen. Wir
Übernehmen hierbei den Support und richten die Datenplattform für den Kunden
ein.
Weitere Methoden:
Colorimetrische Röhrchen: Diese Röhrchen enthalten Chemikalien, die ihre
Farbe ändern, wenn sie mit Schwefelwasserstoff in Kontakt kommen. Die
Farbänderung kann dann mit einer Skala verglichen werden, um die
Konzentration zu bestimmen.
Titration: Diese Methode wird oft zur Bestimmung von Schwefelwasserstoff in
Wasser verwendet. Dabei wird eine Lösung mit einem Titriermittel versetzt, das
mit H₂S reagiert. Die Menge des verbrauchten Titriermittels gibt Aufschluss über
die H₂S-Konzentration.
GASCHROMATOGRAPHIE: DIESE TECHNIK TRENNT DIE BESTANDTEILE EINES GASGEMISCHES UND
MISST DIE KONZENTRATION VON SCHWEFELWASSERSTOFF SEHR PRÄZISE.
WAS KÖNNEN WIR FÜR SIE TUN, DAMIT DER SCHWEFELWASSERSTOFF NICHT
ZU PROBLEMEN FÜHRT?
Verbesserung von Geruchsproblemen durch Schwefelwasserstoff
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses hochgiftige Gas zu beseitigen und
damit auch die übelriechenden Gerüche verschwinden zu lassen. Mit Biofiltern,
Aktivkohlefiltern oder mit Additiven führen wir eine Abluftbehandlung durch.
Unser Einsatzgebiet sind meist Klär- und Sickergruben, Kanalschächte,
Kläranlagen, Mülldeponien und noch viele mehr.
Anwendung von Biofiltern zur Geruchsbeseitigung
Bei der Abluftbehandlung durch einen Biofilter wird die kontaminierte Luft zuerst
mit Wasser befeuchtet und dann mittels Ventilatoren in den Filter geleitet. Dieser
enthält Filtermaterial aus Wurzelholz, Rindenholz und Holzhäckseln. In dem Filter
werden die Abluftinhaltsstoffe im Feuchtigkeitsfilm des Filtermaterials sorbiert.
Und anschließend durch Mikroorganismen abgebaut. Durch die biologische
Stoffumsetzung wird ein Schadstoff in unbedenkliche Komponenten – z. B.
Wasser, Kohlendioxid und neue Biomasse aufgespalten.
Anwendung von Aktivkohlefiltern zur Geruchsbeseitigung
Bei der Abluftbehandlung durch einen Aktivkohlefilter, werden die Schadstoffe
von den Kohlen, anders als bei einem biologischen Verfahren, aufgenommen
(Adsorbiert). Die Standzeit der Kohlefüllung ist somit im Wesentlichen abhängig
von der Schadstofffracht, die die Filterfüllung passiert.
Anwendung von Chemiesorptionsfiltern zur Vermeidung von Korrosionsschäden
Des Weiteren haben wir uns das Ziel gesetzt, den Korrosionsschutz von
Schaltanlagen zu verbessern, da wie oben geschrieben ein weiteres Problem von
Schwefelwasserstoff, die Korrosion von Bauteilen (aus Metall, Glas, Beton oder
Kunststoff) ist. Durch Korrosion entstehen immer wieder große Schäden an der
Steuerungstechnik, was zur Folge hat, dass immensen Kosten für Produktionsausfall
und Instandsetzung aufgebracht werden müssen.